Allianz für die Region, IG Metall und BMWK stellen neues Projekt zum Aufbau eines regionalen Transformationsnetzwerks vor

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert mit 7,6 Millionen Euro die Transformation der Fahrzeugindustrie in der Region

Braunschweig, 16. Februar 2022. Auf Initiative der IG Metall steht die Entwicklung einer regionalen Transformationsstrategie in der Fahrzeug- und Zulieferindustrie seit Jahresbeginn auf der Agenda der Allianz für die Region. Mit dem neuen Förderprojekt „Regionales Transformationsnetzwerk Südostniedersachsen zur Entwicklung einer regionalen Transformationsstrategie in der Fahrzeug- und Zulieferindustrie (ReTraSON)“ will die Allianz für die Region gemeinsam mit Partnern der regionalen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Gewerkschaften, Verbänden und Kammern die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Transformation in der Region schaffen. Ziel ist es, entscheidende Impulse zu setzen und ein regionales Transformationsnetzwerk aufzubauen, in der alle relevanten Akteure und Institutionen innovative Strategien und Handlungsinitiativen gemeinsam erarbeiten. Die Projektziele und -inhalte stellten Wendelin Göbel, Geschäftsführer der Allianz für die Region, Matthias Wilhelm, für die drei IG Metall Geschäftsstellen Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter-Peine, Markus Hess, Unterabteilungsleiter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, und Thomas Ahlswede-Brech, Programmleiter Mobilität der Allianz für die Region, heute gemeinsam vor. Knapp 7,6 Millionen Euro fließen für die Umsetzung des Projekts aus Mitteln des Zukunftsfonds Automobilindustrie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz bis Juni 2025 in die Region.

„Die Automobilindustrie ist eine tragende Branche unseres Wirtschaftsstandorts. Diese Stärke wollen wir auch in Zukunft sichern. Regionale Kooperationen sind ein zentrales Instrument, um die Transformation der Branche hin zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung voranzutreiben. Erste Förderprogramme des Zukunftsfonds Automobilindustrie sind bereits gestartet, weitere werden nun folgen. Die Netzwerke stärken die Automobilindustrie vor Ort und helfen, Arbeitsplätze und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, sagt Udo Philipp, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Mit Blick auf den Aufbau des regionalen Transformationsnetzwerks Südostniedersachsen ergänzt Wendelin Göbel, Geschäftsführer der Allianz für die Region: „Wir wollen unsere Region Braunschweig-Wolfsburg als eine der führenden Mobilitätsregionen weiter stärken. Deshalb müssen wir konkrete Lösungen und Geschäftsmodelle auf regionaler Ebene gemeinsam entwickeln, damit die anstehenden Herausforderungen von allen Unternehmen in der Region gemeistert werden: vom Zulieferer bis zur Handelsorganisation, von den kleinen und mittleren Unternehmen bis zum Weltkonzern. Regional einzigartige Netzwerke mit einer engen Verzahnung von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sind eine gute Basis, mit der die Region weiter zu einem attraktiven Wohn-, Lebens- und Arbeitsort ausgebaut wird.“

Die Automobilindustrie befindet sich seit einigen Jahren in einem fundamentalen Strukturwandel. Digitalisierung, Elektrifizierung, autonomes Fahren sowie neue Mobilitätsdienstleistungen verändern nachhaltig die Märkte, Produkte, Arbeitsprozesse, Qualifikationsanforderungen und Geschäftsmodelle der Automobilhersteller- und Zulieferindustrie. Die Region Braunschweig-Wolfsburg steht als einer der wichtigsten Industrie- und Automobilstandorte in Europa vor besonderen Herausforderungen mit Blick auf die technologische, ökologische und ökonomische Zukunftsfähigkeit.

„Von der Transformation der Automobilindustrie sind in unserer Region ca. 200.000 Beschäftigte aus der Mobilitätswirtschaft und angrenzenden Industrien massiv betroffen. Auch in Zeiten eines solch tiefgreifenden Wandels liegt es in der Verantwortung aller regionalen Akteure, den Menschen, den Beschäftigten in den Betrieben ebenso wie der nachfolgenden Generation Perspektiven für Arbeit und soziale Sicherheit zu eröffnen. Deshalb sind die Förderung der Innovationsfähigkeit und der Wertschöpfung für den Erhalt und den Ausbau der Standorte und Arbeitsplätze in der Region für uns ganz zentrale Ziele des neuen Projektes“, sagte Matthias Wilhelm, erster Bevollmächtigter der IG Metall Salzgitter-Peine. Mit einem solchen branchenübergreifenden Transformationsnetzwerk unter Einbeziehung auch der KMU sei man auf einem guten Weg, um die regionale Leistungsfähigkeit nachhaltig zu sichern, damit auch morgen noch gute Arbeit und gutes Leben in der Region möglich ist.

Aufgaben des Transformationsnetzwerks

Das Transformationsnetzwerk „ReTraSON“ soll in sogenannten TransformationsLabs eine Strategie im regionalen Maßstab entwickeln. Die Verantwortlichen setzen dabei auf eine offene und innovationsfokussierte Informations-, Kommunikations- und Konzeptionspolitik. „Die beste Strategie entwickeln die Akteure vor Ort. Unser Ziel ist es, in den kommenden dreieinhalb Jahren eine kooperative Transformationsstrategie für unsere Region zu erarbeiten. Dabei werden in vier Bereichen, den TransformationsLabs Technologie, Infrastruktur, Arbeit und Geschäftsmodelle, die anstehenden Herausforderungen thematisiert und Lösungen entwickelt“, fasst Thomas Ahlswede-Brech, Programmleiter Mobilität bei der Allianz für die Region, zusammen.

Das Transformationsnetzwerk richtet sich an die regionale Wirtschaft, Wissenschaft, Gewerkschaften, Politik, Verwaltung, Verbände und Gesellschaft. Der Aufbau eines Netzwerkmanagements als Informations-, Kommunikations- und Koordinationsdrehscheibe aller Projektbeteiligen und Partner sei dabei der erste konkrete Schritt im Projektverlauf. Eine wesentliche Aufgabe liegt in einem effizienten Schnittstellenmanagement, das sich auf alle Handlungs-, Akteurs- und Organisationsebenen bezieht. So fungiert die Allianz für die Region unter anderem als zentraler Ansprechpartner für alle externen und internen Anfragen, koordiniert die Beziehungen der Akteure sowie der strategischen Partner untereinander und führt die verschiedenen Aufgabenstellungen aus den geplanten Arbeitspaketen zusammen, die in den weiteren fünf Projektphasen anstehen. Insbesondere im Aktionsfeld „Zukunftsbild“ befassen sich die Akteure mit den vier Bereichen Kommune, Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft. Für jeden Bereich entwickeln sie einen Leitfaden und eine Handlungsempfehlung, die zusammen mit den vorgelagerten Aktionsfeldern die zentrale Transformationsstrategie bildet. Die Strategie stellen die Projektpartner auf einer Abschlussveranstaltung voraussichtlich Mitte Juni 2025 der Öffentlichkeit vor.

Förderung aus dem Zukunftsfonds Automobilindustrie

Zur Unterstützung des Transformationsprozesses hatte die Bundesregierung im November 2020 die Einrichtung eines „Zukunftsfonds Automobilindustrie“ mit einer Milliarde Euro Fördermitteln beschlossen. Damit werden insbesondere branchenübergreifende Kooperationen und Netzwerke zur Entwicklung von nachhaltigen regionalen Konzepten, aber auch die Stärkung nachhaltiger Wertschöpfungsketten und geschlossener Wertstoffkreisläufe gefördert.

Den Vollantrag auf die Förderrichtlinie „Transformationsstrategie für Regionen der Fahrzeug- und Zuliefererindustrie“ stellte die Allianz für die Region Anfang November 2021 auf Initiative der drei IG Metall Geschäftsstellen Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter-Peine. Kurz vor Weihnachten 2021 kam dann die Förderzusage vom Projektträger VDI/VDE Innovation und Technik. Knapp 7,6 Millionen Euro fließen nun aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz während der gesamten Projektlaufzeit bis Ende Juni 2025 in die Region Braunschweig-Wolfsburg nach Südostniedersachsen.

 

Das Projekt in Kürze

  • Projektname: „Regionales Transformationsnetzwerk Südostniedersachsen zur Entwicklung einer regionalen Transformationsstrategie in der Fahrzeug- und Zulieferindustrie (ReTraSON)“
  • Fördermittelgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
  • Fördersumme: 7.594.122,00 Euro
  • Projektlaufzeit: 01.01.2022 bis 30.06.2025
  • Das Transformationsnetzwerk richtet sich an die regionale Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Verbände, Gesellschaft.
  • Die Allianz für die Region ist Antragsteller und verantwortet zudem das zentrale Netzwerkmanagement.
  • Die Antragstellung erfolgte auf Initiative der IG Metall Geschäftsstellen Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter-Peine.
  • Weitere Informationen unter: https://www.allianz-fuer-die-region.de/mobilitaet/regionales-transformationsnetzwerk-suedostniedersachsen-retrason

 

Pressefoto (Quelle: Allianz für die Region GmbH/Matthias Leitzke): Sie stellten das neue Förderprojekt ReTraSON vor (von links): Matthias Disterheft, IG Metall Wolfsburg, Matthias Wilhelm, IG Metall Salzgitter-Peine, Eva Stassek, IG Metall Braunschweig, Thomas Ahlswede-Brech und Wendelin Göbel, beide Allianz für die Region. Nicht im Bild: Markus Hess, Unterabteilungsleiter des BMWK

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